Deutschland verfehlt seine Umweltziele

Nach Ansicht der EU-Kommission muss Deutschland seine Gewässer besser schützen.

„In Deutschland sind nur 8,1 Prozent aller Oberflächengewässer in einem guten ökologischen Zustand“, hieß es. Bei vielen Gewässern, so auch der Wertach, sind die Umweltziele bis zum Jahr 2021 nicht erreicht worden und könnten auch 2027 verfehlt werden.

Keine Frage, die Sanierung der Bäche, Flüsse und Seen ist eine Herkulesaufgabe. Seit dem Jahr 2000 ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie in Kraft und man sieht an Projekten wie Wertach vital, Isar Plan und Agile Iller deutliche Erfolge. Dennoch bleibt die Wertach wegen ihrer massiven Verbauung und Wasserkraftnutzung von Marktoberdorf bis Inningen ein Sorgenkind.

Auf die Probleme am Fluss machen die Allianz Lebensraum Wertachtal im Ostallgäu und die Wertachfreunde im Unterallgäu aufmerksam. Mit konstruktiven Vorschlägen, Info-Veranstaltungen und in Stellungnahmen versuchen sie trotz mancher Widerstände ökologische Verbesserungen zu erreichen. Und es muss auch nicht immer ein Millionenprojekt sein. Kieszugaben unterhalb der Wehre, die Anbindung von Seitengewässern, das Zulassen von Seitenerosion, das Einbringen und Belassen von Totholz, es würde so viel für das Leben am Wasser bringen.

Doch allzu oft wurden die Ufersicherungen geradlinig und monoton ausgeführt – Natur sieht anders aus. Dabei ist es höchste Zeit für echte Verbesserungen, die Konzepte sind da und in vielen Kommunen gibt es eine große Bereitschaft mitzuwirken. Möge keiner sagen man hätte es nicht gewusst, wenn die EU-Kommission wegen verfehlter Umweltziele gegen die Bundesrepublik vorgeht.

Liegt auch Ihnen die Wertach am Herzen? Dann lassen Sie es uns wissen!

Gerne mehr davon, aufgeweitetes und strukturreiches Flussbett vor Ettringen                                                                  Text und Foto: Leo Rasch